
Zeitleiste deutsche Sportgeschichte (bis 1892)

17./18. Jh.
Sieg über den Feudalismus
Politischer Sieg des Bürgertums über den Feudalismus:
- 1688 in England,
- 1776 in Nord-Amerika,
- 1789 in Frankreich.

1806 - 1813
Die Franzosenzeit
Besetzung der meisten deutschen Staaten durch französische Truppen.
Zur Vorbereitung der Befreiungskriege und zur demokratischen Erneuerung entwickelt sich das „Turnen“

1811
1. Deutscher Turnplatz
Eröffnung des Turnplatzes auf der Berliner Hasenheide durch Friedrich Ludwig Jahn.

ab 1815
Ausbreitung des Turnens
Ausbreitung des Turnens und der (demokratisch orientierten) Burschenschaften.

1816
Gründung HT16
Gründung der „Hamburger Turnerschaft von 1816“, des ältesten durchgängig existierenden Sportvereins der Welt.

1819
Karlsbader Beschlüsse (Turnsperre)
Im Zuge der „Demagogenverfolgung“ („Karlsbader Beschlüsse“ 1819) wird die Turnbewegung in den meisten dt. Staaten verboten. In Preußen gilt die Turnsperre bis 1842. Unter diesen Bedingungen entwickelt sich das ehem. Turnen unter der Bezeichnung „Gymnastik“ von der demokratisch orientierten Körperkultur in großer Gemeinschaft im Freien zum „unpolitischen“ und in Hallen betriebenen Geräte-Turnen.

1836
Gründung Hamburger Ruderclub
Der 1836 von 11 Hamburger Kaufleuten gegründete Der Hamburger Ruder Club (DHRC) ist einer der ältesten Sportvereine der Hansestadt und der zweitäteste Ruderverein der Welt.

ab 1843
Schulturnen
Einführung des Schulturnens in den meisten deutschen Staaten.

1848/49
Revolution
An der bürgerlichen Revolution in Deutschland nehmen viele organisierte Turner an hervorragender Stelle teil. Die Versuche einer allgemeinen Vereinigung der Turner scheitern, wie auch die Revolution. In der Folge werden viele demokratische Turnvereine aufgelöst und viele Demokraten und Turner wandern aus (insbesondere in die USA).

1849/50
Erste Arbeiterturnvereine
Erste Arbeiterturnvereine gründen sich nach der Revolution z.B. in Frankfurt a.M. und Leipzig. Der in Leipzig wird bereits wenige Wochen nach Gründung wieder verboten.

ab 1855
Erste Hallenbäder
1855 erstes Hallen-Schwimmbad in Berlin, 1860 in Magdeburg, 1867 in Hannover

ab 1860
Reorganisation der Turner
die Turner organisieren sich wieder und veranstalten Turnfeste. Im Zuge der Einigungs-Kriege (1864-72) gewinnen nationalistisch-monarchistische Kräfte innerhalb der Turnerschaft zunehmend Oberhand.

1863
Gründung ADAV
Auf maßgebliches Betreiben von Ferdinand Lassalle wurde am 23. Mai 1863 der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV), die erste Massenpartei der deutschen Arbeiterschaft, in Leipzig gegründet.

ab 1865
Turnen in Arbeiterbildungsvereinen
Bereits vor 1848 gründeten sich die ersten Arbeiter-Bildungsvereine (Zusammenschluss von Arbeitern und Handwerkern zum Zwecke ihrer Bildung). In Hamburg z.B. 1845 die Hamburger Bildungsgesellschaft – Bildungsverein zur Hebung der arbeitenden Klasse. Ab Mitte der 60er Jahr gehörte das Turnen zunehmend zur Bildung und die Bildungsvereine gründeten eigene Turnabteilungen.

1868
Gründung Deutsche Turnerschaft
Zusammen mit Ferdinand Goetz gründet Theodor Georgii die Deutsche Turnerschaft (DT) als Zusammenschluss deutscher Turnvereine im In- und nahen Ausland und wird deren erster Vorsitzender. Die DT entwickelt sich zügig zur mitgliederstärksten
Sport-Organisation der Welt.

1869
Gründung SDAP
Auf Initiative von u.a. August Bebel und Karl Liebknecht gründete sich am 8. August 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP), die in ihrem Eisenacher Programm eine am Marxismus ausgerichtete politische Linie vertrat und sich für gleiche Rechte der Arbeiterschaft sowie der Abschaffung der Klassenerrschaft einsetzte.

1875
Gründung SAP
Durch den Zusammenschluß der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) und des Allgemeinen Deutschem Arbeitervereins (ADAV) entstand 1875 die Sozialistische Arbeiter Partei (SAP), die sich nach Aufhebung der Sozialistengesetze 1890 in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) umbenannte.

1878 - 1890
Sozialistengesetz
Verbot jeder sozialistischen Organisation.
1878 wurden zwei Attentate auf Kaiser Wilhelm I. verübt, die Bismarck der SAP anlastete. Beweise gab es allerdings keine. Dennoch beschloss der Reichstag am 19. Oktober 1878 mit Stimmenmehrheit von Konservativen und Nationalliberalen das Gesetz wider die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie, das sogenannte Sozialistengesetz, welches Verbote sozialistischer Parteien, Organisationen und Druckschriften sowie politischer Versammlungen ermöglichte.

1882
Spielerlass
In den 1880er Jahren entfaltete sich die bürgerlichen „Sport“- und „Spiel“-Bewegung, was nicht unwesentlich auf den sogenannten Spiel-Erlass (1881) des preußischen Kultusministers Gustav von Goßler zurückzuführen war. Der Erlass schuf die wirtschaftlichen Voraussetzungen für regelmäßigen Turnunterricht in den Gymnasien, ohne den die Spielbewegung sich nicht hätte etablieren und entfalten können.
Die Spielbewegung war eine pädagogische Erneuerungsbestrebung zur Reformierung der Leibesübungen, die einen Kompromiss zwischen der Turnbewegung (Turnspiele) und der jungen Sportbewegung (Sportspiele) erreichen wollte.
Die Spielbewegung war eine pädagogische Erneuerungsbestrebung zur Reformierung der Leibesübungen, die einen Kompromiss zwischen der Turnbewegung (Turnspiele) und der jungen Sportbewegung (Sportspiele) erreichen wollte.

1890
1. Arbeiterturnverein
Am 6. August 1890 gründeten 12 junge Turner den Arbeiterturnverein »Fichte« in Berlin (nach dem Philosophen Johann Gottlieb Fichte) da ihnen als Sozialdemokraten ihnen der Ausschluß aus der Turnabteilung des Berliner Handwerkervereins angedroht wurde, weil sie sich weigerten, beim 10. Deutschen Bundesschießen Spalier für die deutschen Fürsten zu stehen.
Franz Genz, eines der Gründungsmitglieder und Wortführer wurde später Vorsitzender des Arbeiter-Turn-Bundes (ATB) im Kreis Berlin-Brandenburg.
Franz Genz, eines der Gründungsmitglieder und Wortführer wurde später Vorsitzender des Arbeiter-Turn-Bundes (ATB) im Kreis Berlin-Brandenburg.

1891
Gründung Zentralausschuß Jugend- und Volksspiele
Im Rahmen der Spielbewegung gründeten am 21. Mai 1891 an sportlichen Spielen interessierten Persönlichkeiten Preußens den Zentralausschuß zur Förderung der Jugend- und Volksspiele (ZA, ab 1922 Deutscher Reichsausschuss für Leibesübungen, DRA). Maßgeblich beteiligt: Gustav Konrad Heinrich von Goßler sowie Emil von Schenckendorff (und u.a. Ferdinand August Schmidt, Carl Philipp Euler, Ernst Kohlrausch). Ab 1894 propagierte der ZA auch Spiele für Frauen und Mädchen.

1892
Gründung Märkischer Arbeiter-Turnerbund
Am 26.06.1892 gründeten der MTV Brandenburg, der MTV Velten und der der TV Fichte Berlin den Märkischen Arbeiter-Turnerbund. Auf dem kurz darauf stattfinden ersten Turntag am 18.09.1892 wurde die Gründung eines Deutschen Arbeiter-Turnerbundes beschlossen.
Zum Zeitvertreib ein kleines Quiz, bei dem ihr beweisen könnt, dass ihr alle bereits Experten im Arbeiterfußball seid und diese Website als Informationsquelle überhaupt nicht benötigt. Zunächst nur mit 3 Fragen zum Fußball aus dem 1. Bezirk des 3. Kreises des ATSB

(Arbeiter-Turnerschaft Harburg v. 1983 innerhalb der Norddeutschen Spielvereinigung)